Naturnahe Umgestaltung der Altenau zwischen Henglarn und Etteln

Unter Beachtung des Artenschutzes (Vogelbrut) sollen die Arbeiten in Abstimmung mit dem Kreis PB bei trockener Witterung wieder fortgeführt werden.
Hochwasser Altenau Strahlursprung
Die erste Bewehrungsprobe für die frisch umgesetzte Renaturierung zwischen Henglarn und Etteln. Am 02. Februar führte die Altenau in der Spitze rd. 11 m³/s am Pegel Nordborchen ab. Dies führte wie geplant zu einer großflächigen Überflutung der zur Verfügung stehenden Aue.
Auch Renaturierungsmaßnahmen tragen bei kleineren Ereignissen aktiv zum Hochwasserschutz bei, da Wasser in der Fläche gehalten und die Abflusskonzentration im Gerinne verringert wird. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass der Rückhalt von Wasser in der Fläche zusätzlich zur Bildung von Grundwasser und zur Erhöhung der Bodenfeuchte beiträgt – alles Effekte die den spürbaren Auswirkungen des Klimawandels, den wir in den letzten Jahren vermehrt bemerken konnten, entgegenwirken. Ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz!
Baustellenfotos
Übersicht Maßnahmengebiet

Die Baufläche wurde vom Schnee geräumt, damit der Frost in den Boden einwirken konnte und die Fläche befahrbar ist.

Herstellung des Neuverlaufs mit Gerinne und Flachwasserbereichen. Das Gerinne ist deutlich unterdimensioniert um eine häufige Ausuferung in die Fläche zu fördern.

Der Bodenaushub wurde entlang des Bestandsufers abgeladen, um dort als Geländeerhöhung eingebaut zu werden.

Durch die Geländeerhöhung wird das Wasser in der zur Verfügung stehenden Fläche gehalten. Die auf der Fläche verteilt liegenden Bäume werden später als Strukturelemente im Gerinne eingebaut.
Kern der Maßnahme ist die vollständige Neutrassierung der Altenau in der zur Verfügung stehenden Fläche. Dadurch wird eine Laufverlängerung um 600 m von bisher ca. 800 m auf 1.400 m erreicht. Das neue Gewässerbett wird mit im Mittel 0,7 m Tiefe und 2 m Breite nur flach eingeschnitten durch die Fläche geführt und soll schon bei leicht erhöhter Abflussführung in die Aue ausufern. Damit wird eine Wiedervernetzung von Aue und Gewässer erreicht und neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen geschaffen. Zudem wird dadurch der Wasserrückhalt in der Fläche gefördert, was zusätzlich einen Beitrag zum Hochwasserschutz bedeutet. Der Altverlauf der Altenau wird vom gewöhnlichen Abflussgeschehen abgetrennt und nur bei größeren Hochwasserereignissen mit durchströmt. Die umliegenden privaten Flächen werden durch die Maßnahme nicht beeinträchtigt, das gesetzlich festgesetzte Überschwemmungsgebiet wird nicht verändert.
Für die Maßnahme werden rd. 8.500 m³ Boden bewegt und vor Ort wiederverwendet. Unter anderem wird zum Altverlauf eine leichte Geländeerhöhung gebaut um das Wasser möglichst lange in der Fläche zu halten. Zudem wird der vorhandene Wanderweg zwischen Etteln und Henglarn entlang des Bearbeitungsgebietes ertüchtigt.
Aus dem Altverlauf der Altenau werden rd. 4.000 m³ Sohlsubstrat (Flusskies) geborgen und in dem Neuverlauf als Sohle verbaut. Überschüssiger Kies wird in Bereiche ober- und unterhalb des Maßnahmengebietes in der Altenau als Depots angelegt.
Für den Anschluss an das Sohlniveau der Altenau wird eine rd. 130 m lange Sohlgleite gebaut. Das Material wird größtenteils aus dem vorhandenen Uferverbau des Altverlaufes gewonnen. Zusätzlich werden rd. 250 t Kalksteinbruch benötigt.
Nach Abschluss der Baumaßnahme ist vorgesehen, dass gesamte Gebiet durch eine extensive Großbeweidung zu einer halboffenen Auenlandschaft zu entwickeln.